Lobe

Lobe

Lobe, 1) Johann Christian, Komponist und Musikschriftsteller, geb. 30. Mai 1797 in Weimar, gest 27. Juli 1881 in Leipzig, Schüler von A. Riemann und A. E. Müller in Weimar, wurde 1810 Violinist der Hofkapelle und gehörte derselben an bis 1842, wo er ein eignes Musikinstitut begründete. 1846 siedelte er nach Leipzig über, wo er als Lehrer Ansehen erlangte. 1821 debütierte er als Komponist mit der Oper »Wittekind«, der noch vier andre (»Die Flibustier«, »Die Fürstin von Granada«, »Der rote Domino«, »König und Pachter«) sowie Orchesterwerke u.a. folgten. Eine reiche Tätigkeit entfaltete L. als Musikschriftsteller. Sein Hauptwerk ist das »Lehrbuch der musikalischen Komposition« (Leipz. 1850–67, 4 Bde.; Bd. 1 in 5. Aufl. und Bd. 4: Die Oper, in 2. Aufl., neu bearbeitet von Kretzschmar, 1884 u. 1887; 6. Aufl. des 1. Bandes 1900). Außerdem erschienen von ihm: »Katechismus der Musik« (28. Aufl., Leipz. 1904); »Musikalische Briefe. Wahrheit über Tonkunst und Tonkünstler, von einem Wohlbekannten« (das. 1852, 2. Aufl. 1860); »Fliegende Blätter für Musik« (das. 1853–57, 3 Bde.); »Aus dem Leben eines Musikers« (das. 1859); »Vereinfachte Harmonielehre« (das. 1861); »Katechismus der Kompositionslehre« (7. Aufl., das. 1902); »Konsonanzen und Dissonanzen«, Aufsätze (das. 1869). 1846–48 redigierte er die »Allgemeine musikalische Zeitung«.

2) Theodor, Schauspieler, geb. 8. März 1833 in Ratibor, gest. 21. März 1905 in Kötzschenbroda, versuchte sich in Liegnitz zuerst auf der Bühne und kam nach einigen Wanderjahren nach Berlin, wohin er auch aus einem Engagement in Leipzig, das seinen Ruf begründete, zurückkehrte. Von 1858 an gehörte er dem deutschen Hoftheater in Petersburg an, bis er 1866 die Direktion des Stadttheaters in Breslau übernahm, wo er seit 1868 daneben auch das von ihm begründete sogen. Lobe-Theater leitete. 1870 legte er die Direktion beider nieder und folgte 1871 einem Ruf Laubes als Charakterdarsteller an das neubegründete Wiener Stadttheater, dem er bis 1880 angehörte, ging darauf an das Stadttheater in Frankfurt a. M. und war 1887–89 Mitglied des Thaliatheaters in Hamburg. Von 1892–97 war er Oberregisseur und Schauspieler am Hoftheater in Dresden. Erst in Wien war L., der bis dahin meist komische Charakterrollen gespielt hatte, in das Fach der ernsten übergegangen, in dem Rollen wie Richard III., Shylock, Marinelli, Philipp II., Jago, Mephistopheles, Lear, Nathan, Rabbi Sichel (in »Freund Fritz« von Erckmann-Chatrian) etc. zu seinen Hauptleistungen gehören.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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