Latour [3]

Latour [3]

Latour (spr. lătūr), 1) Maurice Quentin de, franz. Maler, geb. 5. Sept. 1704 in St.-Quentin, gest. daselbst 18. Febr. 1788, erhielt den ersten künstlerischen Unterricht in seiner Vaterstadt, kam 1727 nach Paris und widmete sich hier fast ausschließlich der Bildnismalerei in Pastell, in der er bald so Hervorragendes leistete, daß sich seine berühmtesten Zeitgenossen von ihm porträtieren ließen. 1746 wurde er ordentliches Mitglied der Akademie. 1784 zog er sich nach St.-Quentin zurück, dessen Museum 80 Pastellbildnisse von ihm besitzt. Zwölf andre (darunter die Pompadour) befinden sich im Louvre zu Paris, zwei (Graf Moritz von Sachsen und Maria Josepha, Dauphine von Frankreich) besitzt die Dresdener Galerie. Vgl. Champfleury, La Tour (Par. 1886); Tourneux, L., biographie critique (das. 1904) und die Prachtwerke von PatouxL'œuvre de M. Quentin de L. an musée de St.-Quentin«, St.-Quentin 1882) und Lapauze (Par. 1905).

2) Antoine Tenant de, franz. Schriftsteller, geb. 1808 in St.-Yrieix (Obervienne), gest. 27. Aug. 1881 in Sceaux, besuchte die Normalschule in Paris und wurde später Sekretär des Herzogs von Montpensier, dem er auch ins Exil folgte. Er trat zuerst mit melancholisch angehauchten Dichtungen auf, denen eine merkwürdige Studie: »Luther« (1835), und eine Beschreibung der Reise des Herzogs nach Tunesien, Ägypten etc. (»Relation du voyage en Orient, etc.«, 1847) nachfolgten. Seit 1848 viele Jahre in Spanien verweilend, erwarb sich L. eine genaue Kenntnis dieses Landes, die er in einer Reihe mit Geist und Geschmack geschriebener Werke niederlegte. Hierher gehören: »Études sur l'Espagne: Séville et l'Andalousie« (1855, 2 Bde.); »La Baie de Cadix« (1858); »Tolède et les bords du Tage« (1860); »L'Espagne religieuse et littéraire« (1862); »Valence et Valladolid« (1877) und »Psychéen Espagne« (1879). Auch seine Übersetzungen von Werken Silvio Pellicos, Manzonis (1841–43) und Calderons (1873, 2 Bde.) verdienen Erwähnung. Seine »Poésies complètes« erschienen 1841 (neue Ausg. 1871).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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