Kolumbarĭum

Kolumbarĭum

Kolumbarĭum (lat.), Taubenhaus; dann Bezeichnung für römische Grabkammern mit reihenweise übereinander angebrachten Nischen zur Aufnahme der Aschenurnen.

Kolumbarium (Rom).
Kolumbarium (Rom).

Anlage solcher Art finden sich nur in Rom und nächster Umgebung und stammen aus dem 1. Jahrh. n. Chr. Sie hatten den Zweck, für die Asche möglichst vieler Verstorbenen Raum zu gewähren; sie waren halb oder ganz unterirdisch und die tönernen, mit einem Deckel versehenen Aschentöpfe (ollae) in den Boden der Nischen eingebaut. Über diesen angebrachte Marmortäfelchen gaben die Namen der Beigesetzten an (vgl. Abbildung, S. 307). Erhalten sind mehrere, darunter das von Augustus' Gemahlin Livia für ihre Freigelassenen an der Via Appia bei Rom errichtete. Auch für arme Leute legten Spekulanten gemeinsame Begräbnisse an, in denen man einen Platz erwerben konnte. Noch häufiger wurden Kolumbarien von Vereinen für ihre Mitglieder oder auch von Sterbekassengesellschaften errichtet, die den Beteiligten gegen einmalige Kapitalzahlung oder laufende Beiträge das Anrecht auf ein anständiges Begängnis und eine Grabnische sicherten. In unsrer Zeit heißt K. die Halle, in der die Urnen mit der Asche der in den Krematorien verbrannten Leichen beigesetzt werden (s. Urnenhallen).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • kolumbarium — {{/stl 13}}{{stl 8}}rz. n V, lm M. kolumbariumria {{/stl 8}}{{stl 7}} pomieszczenie na urny zawierające prochy zmarłych, budowane na niektórych cmentarzach : {{/stl 7}}{{stl 10}}Cztery lata temu powstało w Krakowie pierwsze kolumbarium. (DzP)… …   Langenscheidt Polski wyjaśnień

  • Kolumbarium — Kolumbarĭum (lat., »Taubenbehälter«), die übereinander liegenden Nischen für die Aschenkrüge in den altröm. Grabgewölben; auch die letztern selbst, sowie die Hallen, wo die Aschenurnen der in den jetzigen Feuerbestattungsöfen verbrannten Leichen… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Kolumbarium Hl. Herz Jesu — Kolumbariumskirche Herz Jesu, Hannover Misburg Das Kolumbarium Hl. Herz Jesu im hannoverschen Stadtteil Misburg Süd ist eine Urnenbeisetzungsstätte sowie ein Gebets und Gottesdienstraum in Trägerschaft der katholischen Pfarrgemeinde St. Martin,… …   Deutsch Wikipedia

  • Kolumbarium — Ko|lum|ba|ri|um 〈n.; s, ri|en〉 1. 〈im antiken Rom〉 Grabstätte, Begräbnisstätte mit Nischen für die Urnen 2. 〈heute〉 Urnenhalle (im Krematorium) [<lat. columbarium „Taubenhaus“, dann „altrömisches Urnengewölbe“ (dessen Einrichtung mit seinen… …   Universal-Lexikon

  • Kolumbarium — Ko|lum|ba|ri|um 〈n.; Gen.: s, Pl.: ri|en〉 Begräbnisstätte mit Nischen für die Urnen, Urnenhalle [Etym.: <lat. columbarium »Taubenhaus; altröm. Urnengewölbe« (dessen Einrichtung mit seinen vielen kleinen Nischen für die Urnen an ein Taubenhaus… …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • Kolumbarium — Ko|lum|ba|ri|um das; s, ...ien [...i̯ən] <aus gleichbed. lat. columbarium, eigtl. »Taubenschlag« (wegen der taubenschlagartig angeordneten Nischen), zu columba »Taube«>: 1. röm. Grabkammer der Kaiserzeit mit Wandnischen für Aschenurnen. 2.… …   Das große Fremdwörterbuch

  • kolumbarium — n VI; lm M. kolumbariumria, D. kolumbariumriów «zbiorowy grobowiec w formie budowli lub sali z niszami na urny zawierające prochy zmarłych, typowy dla rzymskiej i starochrześcijańskiej architektury sepulkralnej; obecnie pomieszczenie na takie… …   Słownik języka polskiego

  • kolumbarium — ko|lum|ba|ri|um sb., kolumbariet, kolumbarier, kolumbarierne (urnehal) …   Dansk ordbog

  • kolumbarium — s (kolumbariet, kolumbarier) kammare med nischer för förvaring av gravurnor …   Clue 9 Svensk Ordbok

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