Holbein [2]

Holbein [2]

Holbein (Edler von Holbeinsberg), Franz Ignaz von, Bühnendichter und Theaterdirektor, geb. 27. Aug. 1779 in Zizzersdorf bei Wien, gest. 5. Sept. 1855 in Wien, sollte sich dem Staatsdienst widmen, folgte aber seinem abenteuernden Sinn und zog in die Welt unter dem Namen Fontano, mit Singen und Gitarrespielen seinen. Unterhalt erwerbend. In Fraustadt nahm er Engagement bei der dort weilenden Döbbelinschen Theatergesellschaft, später beim Hoftheater in Berlin, ward sodann Gatte der Gräfin Lichtenau und nahm seinen Wohnsitz in Breslau, wo er unter anderm das Schauspiel »Fridolin« nach Schillers »Gang zum Eisenhammer« dichtete, das sehr gefiel. Nachdem er sich nach fünfjähriger Ehe hatte scheiden lassen, zog er wieder mit einer von ihm verbesserten Gitarre umher, bis ihn Graf Pálffy als Theaterdichter an das Theater an der Wien berief. Bald aber trat er wieder in Regensburg und Stuttgart, 1809 in Wien als Schauspieler auf, übernahm 1809 die Direktion des Theaters in Bamberg, schrieb hier sein beifällig aufgenommenes »Turnier zu Kronstein« und ging, nachdem er von 1812–13 zugleich mit dem Bamberger auch das Würzburger Theater geleitet hatte, 1816 als Regisseur nach Hannover, von da 1819 als Direktor nach Prag und 1824 wieder an das Hoftheater in Hannover, dessen Direktor er nun 16 Jahre lang blieb. 1841 in gleicher Stellung nach Wien an das Hofburgtheater berufen, hielt er sich hier bis Ende 1849, zu welcher Zeit Laube eintrat; 1853 gab er auch die Leitung des Hofoperntheaters auf. H. schrieb eine große Menge von Stücken, die durch geschickte Mache vorübergehenden Erfolg errangen, ohne innern Wert zu besitzen. Gesammelt erschienen sie als »Theater« (Rudolst. 1811, 2 Bde.); »Neuestes Theater« (Pest 1822–23, 5 Nrn.) und »Dilettantenbühne« (Wien 1826). Die Geschichte seines Lebens enthält der erste und einzige Teil seines »Deutschen Bühnenwesens« (Wien 1853).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Holbein — es un apellido de origen germánico. Al parecer el significado original habría sido un mote: pata hueca (Hol + Bein), sin embargo, también podría haber originalmente significado hueso hueco o tal vez incluso podría ser una variante del mote y… …   Wikipedia Español

  • Holbein — Holbein, Hans Holbein, Hans …   Enciclopedia Universal

  • Holbein — [hōl′bīn] 1. Hans 1465? 1524; Ger. painter: called the Elder 2. Hans 1497? 1543; Ger. portrait painter in England: son of Hans Holbein (the Elder): called the Younger …   English World dictionary

  • Holbein — Holbein, 1) Hans H. der Ältere, Sohn eines Malers in Augsburg, geb. um 1450 daselbst, auch Maler, arbeitete in Augsburg bis um 1508, wo er nach Basel zog, um bei der Ausschmückung des neuen Rathhauses thätig zu sein; er starb angeblich 1526. Zwar …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Holbein [1] — Holbein, deutsche Künstlerfamilie, von deren Gliedern hervorzuheben sind: 1) Hans, der ältere, Maler, geb. um 1460 in Augsburg, gest. 1524 im Elsaß, bildete sich unter dem Einfluß von Martin Schongauer, erreichte aber, schnell fortschreitend und… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Holbein — Holbein, Hans, der Ältere, Maler, geb. um 1460 in Augsburg, gest. das. 1524; außer Bildnissen bes. Altarwerke, so im Dom und in der Galerie zu Augsburg, in Frankfurt a. M. (1506) und München (16 Darstellungen aus dem Leben Mariä und Christi;… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Holbein [1] — Holbein, Hans, der Aeltere, ein Maler der schwäb. Schule, geb. 1450 zu Augsburg, arbeitete daselbst bis 1508, wo er dann mit seinen Söhnen nach Basel zog. Seine Gemälde, meist Darstellungen aus der Leidensgeschichte Christi und dem Leben der… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Holbein [2] — Holbein, Franz Ignaz von. Schauspieler, Sänger u. Bühnendichter, geb. 1779 zu Zistersdorf im Erzherzogthum Oesterreich, zog lehr früh auf Abenteuer in die weite Welt, trat als Maler, Musiker, Sprachlehrer, am liebsten auf den Bühnenbrettern, aber …   Herders Conversations-Lexikon

  • Holbein — (Hans) dit le Vieux ou l Ancien (v. 1465 1524), peintre allemand; auteur de retables …   Encyclopédie Universelle

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