Hohenschwangau

Hohenschwangau

Hohenschwangau, königliches Schloß im bayr. Regbez. Schwaben, 3 km südöstlich von Füssen, war Lieblingsaufenthalt des unglücklichen Königs Ludwig II. Schon im 12. Jahrh. stand hier eine Burg (Schwanstein), die 1191 durch Kauf in den Besitz der Herzoge von Schwaben hohenstaufischen Stammes überging, dann dem Geschlecht der Herren von Schwangau gehörte und 1536 an die Augsburger Patrizierfamilie Paumgartner kam, welche die Gebäude niederreißen und 1538–47 ein neues Schloß errichten ließ. Herrschaft und Schloß wurden 1567 vom Herzog Albrecht V. von Bayern erworben. Letzteres war zur halben Ruine geworden, als 1832 der damalige Kronprinz Maximilian von Bayern das Gebäude wieder erwarb und die Restauration desselben anordnete. Er gab dem Schloß (894 m ü. M. gelegen) auch den Namen H., den bisher eine gegenüber auf dem Berzenkopf liegende Burg geführt hatte. In prachtvoller Gebirgsumgebung krönt es einen Vorsprung der Alpen, dessen Fuß von dem Schwansee und dem Alpsee bespült wird. Das Innere ist in seinen verschiedenen prachtvollen Sälen mit Wandbildern von Neher, Quaglio, Lindenschmit, M. v. Schwind etc. geschmückt. Auch durch die historischen Erinnerungen übt H. hohen Reiz. Hier sagte Konradin beim Antritt seines Zuges nach Italien seiner Mutter Lebewohl. Im Schmalkaldischen Kriege setzte sich Schärtlin v. Burtenbach und nach ihm Moritz von Sachsen auf H. fest; im Dreißigjährigen Krieg und im Österreichischen Erbfolgekrieg wurde das Schloß hart mitgenommen. An der Stelle der alten eigentlichen Burg H. liegt dicht an der Pöllatschlucht das Schloß Neuschwanstein, von Ludwig II. nach den Plänen des Hofbaudirektors v. Dollmann im frühromanischen Stil erbaut und vom König bis zu seiner Überführung nach Schloß Berg bewohnt, ein Wunderbau, mit prachtvoller Einrichtung, herrlichen Wandgemälden von Aigner, Hauschild, Schwoiser, Piloty, Jul. Hofmann u. a. und Kunstwerken aller Art versehen. Vgl. Muffat, Geschichte des Schlosses und der ehemaligen Reichsherrschaft H. (Münch. 1837); Hormayr, Die goldene Chronik von H. (das. 1842); L. v. Kobell, Das königlich bayerische Schloß H. (das. 1898) und Neuschwanstein (das. 1898).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Hohenschwangau — is a village in the municipality of Schwangau, Ostallgäu district, Bavaria, Germany.It is located between Schloss Neuschwanstein and Schloss Hohenschwangau and is visited by about 2 million people annually, where they start tours to the former… …   Wikipedia

  • Hohenschwangau — Hohenschwangau, Lustschloß im Landgericht Schongau des baierischen Kreises Oberbaiern, gehört seit 1832 dem Kronprinzen von Baiern, welcher es durch Dan. Quaglio herstellen ließ u. es jetzt oft bewohnt; es hat verschiedene Sammlungen. Das… …   Pierer's Universal-Lexikon

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  • Hohenschwangau — Hohenschwangau, königl. bayer. Lustschloß im Algäu unweit Füßen, ehemals eine den Welfen, Hohenstaufen u. Wittelsbachern gehörige Burg; war zum Abbruch bestimmt, wurde aber 1832 von dem damaligen Kronprinzen Max angekauft, in mittelalterl. Style… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Hohenschwangau — 47° 33′ 34″ N 10° 44′ 34″ E / 47.5594, 10.7428 …   Wikipédia en Français

  • Hohenschwangau Castle — (lit: Castle of the High Swan County ) is a 19th century castle in southern Germany. It was the childhood residence of King Ludwig II of Bavaria and was built by his father, King Maximilian II of Bavaria. It is located in the German village of… …   Wikipedia

  • Hohenschwangau — Hohenschwan|gau,   Schloss in der Gemeinde Schwangau (Landkreis Ostallgäu), Bayern, bei Füssen, 800 m über dem Meeresspiegel; war ursprünglich welfisch, kam 1567 an Bayern. Nach Zerstörung eines Renaissance Vorgängerbaus 1833 37 von Maximilian II …   Universal-Lexikon

  • Schloss Hohenschwangau — Schloss Hohenschwangau, abends Anfang November …   Deutsch Wikipedia

  • Château de Hohenschwangau — Nom local Schloss Hohenschwangau Période ou style Néogothique Type « Villa royale » Architecte …   Wikipédia en Français

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