Almēida

Almēida

Almēida, 1) Francesco d', portug. Heerführer aus dem Geschlechte der Grafen von Abrantes. Nachdem er sich schon in den Kämpfen gegen die Mauren und bei der Eroberung von Granada durch Tapferkeit und Umsicht ausgezeichnet, wurde er unter König Emanuel I. 1505 als erster portugiesischer Vizekönig in Ostindien Begründer der portugiesischen Macht daselbst. Die Städte Quiloa, Mombas, Kananor, Kalikut, Kollam etc. wurden von ihm teils erobert, teils durch Anlegung von Festungen und Faktoreien gesichert. Sein Sohn Lourenço erfocht 17. und 18. März 1506 einen glänzenden Sieg über die Flotte von Kalikut vor dem Hafen von Kananor. A. sperrte den Arabischen und Persischen Meerbusen für den ägyptisch-venezianischen Handel. Lourenço, der 1506 Ceylon besucht halte, wurde deshalb von den Ägyptern bei Tschoul bei Bombay 1507 angegriffen, mit seinem Schiff abgeschnitten und getötet. A. wollte eben einen Rachekrieg antreten, als Affonso d'Albuquerque erschien, um von ihm die Übergabe des Oberbefehls zu fordern. Dies verweigerte A., bis er die Niederlage und den Tod seines Sohnes gerächt habe. Im Dezember 1508 segelte er mit 23 Schiffen von Kananor ab, erstürmte Dabul und schlug die Ägypter 3. Febr. 1509 im Hafen von Diu. Erst jetzt legte er das Kommando nieder und verließ Kot schin 19. Dez. 1509. Er erreichte jedoch sein Vaterland nicht, sondern wurde zu Saldanha am Vorgebirge der Guten Hoffnung 1. März 1510 in einem Gefecht mit den Eingebornen durch einen Lanzenstich getötet. Sein System, die portugiesische Macht auf die Küste Indiens zu beschränken, war mit ihm gefallen.

2) Emanuel, portug. Jesuit, geb. 1580 in Bizen. gest. 1646 in Goa, lebte von 1622–34 am Hofe des Sultans von Abessinien. über das er in seiner »Geschichte Äthiopiens« (Coimbra 1650) und in den »Historischen Briefen« (Rom 1629) für seine Zeit verdienstliche Nachrichten veröffentlichte.

3) Nicolao Tolentino d', portug. Dichter und Satiriker, geb. 1741 in Lissabon, gestorben daselbst 1811, studierte in Coimbra und gründete seinen Ruf durch ein satirisches Gedicht auf den Exminister Pombal, das ihm die Stelle eines Sekretärs im Departement des Innern erwarb. Almeidas spätere Satiren in der echt nationalen Form des Quintilhas (s. d.) sind gegen Laster und Verkehrtheiten der Zeit gerichtet, ohne persönlich zu werden, und durch Naivität wie Eleganz des Stils ausgezeichnet. Seine »Obras poeticas« erschienen zu Lissabon 1802 in 2 Bänden (neue Aufl. 1828–36 und 1861).

4) Candido Mendes de, brasil. Geograph, geb. 1818 zu San Bernardo do Vrejo in der Provinz Maranhão, gest. 1. März 1881 in Rio de Janeiro. Er gab 1868 den wertvollen »Atlas do imperio do Brazil« (27 Karten und Tert) heraus.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Almeida — (spr. mēīda), Stadt im portug. Distrikt Guarda (Provinz Beira), wichtige Grenzfestung gegen Spanien, östlich vom Coa, 751 m ü. M., mit (1900) 2312 Einw. – Die Festung wurde 1762 von den Spaniern erobert, aber den Portugiesen wieder zurückgegeben; …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Almeida — Almēida, Don Francisco d , portug. Kriegsheld, aus dem Geschlecht der Grafen von Abrantes, ward 1505 zum ersten Vizekönig in Ostindien ernannt, eroberte Kannanur, Kotschi, Malaka etc., rächte den Tod (1507) seines Sohnes Lourenço an den Ägyptern… …   Kleines Konversations-Lexikon

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