Ellōra

Ellōra

Ellōra (Elura, Werul), Dorf im Gebiete des Nizam von Haidarabad in Britisch-Indien, 11 km von der Stadt Daulatabad, mit etwa 700 Einw., ist berühmt durch Höhlentempel, die an Ausdehnung und Ausführung einzig dastehen. Sie bilden drei Abteilungen: die ersten 10 Tempel gehören den Buddhisten, die nächsten 14 den Brahmanen; die 6 folgenden tragen einen gemischten Charakter. Der aus Granit bestehende Berg ist hierzu 45 m tief, 82 m breit und stellenweise bis zu 25 m Höhe ausgehauen worden. In der ersten Abteilung ist die bedeutendste Höhle die des Viswakarman, des Baumeisters und Künstlers der Götter, mit einem Bild Buddhas; dieser Tempel mag im 8. oder 9. Jahrh. n. Chr. geschaffen sein. Der wichtigste in der zweiten Abteilung und überhaupt ist der Kailâsa, in dem man viele Teiche, Obelisken, Säulengänge und Sphinxe, sowie Tausende von Bildsäulen von 3–4 m Höhe findet. Zuerst tritt man in eine Vorhalle von 42 m Breite und 27 m Tiefe mit mehreren Säulenreihen, dann in eine Halle von 75 m Länge und 45 m Breite, in deren Mitte aus einem Felsblock das eigentliche Heiligtum gemeißelt ist. Vier Reihen Pilaster mit kolossalen Elefanten tragen die Decke. Der Tempel selbst, durchaus im brahmanischen Charakter nach südindischem Vorbild etwa ums Jahr 1000 n. Chr. erbaut, ist 31 m lang und 17 m breit; seine Höhe wechselt von 5–27 m, der Spitze des pyramidalen Doms. Die Wände sind mit Bildwerken indischer Gottheiten, mit Darstellungen von Kämpfen aus dem Râmâyana und Mahâbhârata und mit zahlreichen Inschriften bedeckt. In der dritten Abteilung ist die in brahmanischem Stil gehaltene Höhle Dhumârlena mit den Bildwerken phantastischer siwaitischer Gottheiten die bemerkenswerteste. Elefanten in Lebensgröße, kolossale Löwen und barocke Tiergestalten, teils in Relief, teils in voller Gestalt aus dem Felsen gehauen, scheinen das Ganze zu tragen. (S. Tafel »Indische Kunst I«, Fig. 6 und Tafel II, Fig. 5 u. 6.) In der Nähe Adschanta (s. d.). Vgl. Fergusson und Burgeß, The cave temples of India (Lond. 1880).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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