Elisabethorden

Elisabethorden

Elisabethorden, 1) k. k. österreich. Militärorden, von der Kaiserin Elisabeth Christine, der Witwe Karls VI., 1750 für 20 Generale und Obersten, die dem Kaiserhaus wenigstens 30 Jahre gedient, gestiftet und von der Kaiserin Maria Theresia 1771 als Elisabeth-Theresianische Militärstiftung erneuert. Dieser Orden hat nur Eine Klasse mit jährlichen Pensionen von je 1000, 800, 500 Gulden und ist jetzt für 21 Ritter bestimmt. Ordenszeichen ist ein mit Gold eingefaßter Stern mit acht halb rot, halb weiß emaillierten Spitzen, in der Mitte ein mit goldenem Rand eingefaßtes Oval mit den Namenschiffern E. C. und M. T.: die Unterschrift lautet: »Maria Theresia parentis gratiam perennem voluit« (»Maria Theresia wollte der Stiftung ihrer Mutter immerwährende Dauer verleihen«). Das Ordenszeichen wird an einem von einer goldenen Kaiserkrone zusammengehaltenen schwarzen Band an der linken Seite (im Knopfloch) getragen. Ordenstag ist der 19. November. – 2) Von Kaiser Franz Joseph von Österreich 17. Sept. 1898 zur Erinnerung an seine verstorbene Gemahlin und zu Ehren ihrer Namenspatronin, der heil igen Elisabeth von Thüringen, gestifteter Orden für Verdienste von Frauen und Jungfrauen in den verschiedensten Berufssphären oder sonst auf religiösem, humanitärem oder philantropischem Gebiet. Der E. besteht aus drei Graden: dem Großkreuz, der ersten und der zweiten Klasse.

Österreichischer Elisabethorden (1898).
Österreichischer Elisabethorden (1898).

Das Ordenszeichen (s. Abbildung) für das Großkreuz und die erste Klasse ist ein goldenes, rok emailliertes und von einem weißen Emailpfahl durchzogenes Kreuz, dessen goldumrandetes, weiß emailliertes Mittelfeld auf der Vorderseite das Bildnis der heil. Elisabeth in Gold, auf der Rückseite den auf einem Zweig blühender Rosen liegenden Anfangsbuchstaben E zeigt. Aus den vier Kreuzeswinkeln wachsen Zweige mit grün emaillierten Blattern und Rosen in Email hervor. Die Großkreuze werden an einem weißen, an beiden Seiten von einem schmalen, kirschroten Streifen der Länge nach durchzogenen Bande getra gen, das von der rechten Schulter nach links herabhängt. Dazu wird auf der linken Brustseite ein achteckiger silberner Stern mit Brillanten, in dessen Mitte das Ordenskreuz wiederholt ist, getragen. Bei der ersten Klasse wird das Kreuz an einem Ordensband an der linken Brustseite getragen. Das Ordenszeichen der zweiten Klasse gleicht dem der beiden ersten Grade, ist aber aus Silber. Nur das Bild der heil. Elisabeth auf der Schauseite des Mittelfeldes und die Embleme auf der Rückseite sind in Gold ausgeführt. Dem Orden ist die silberne Elisabethmedaille affiliiert, die auf der Schauseite das Ordenskreuz, auf der Rückseite den Anfangsbuchstaben E mit dem Rosenzweig zeigt. – 3) Bayrischer weiblicher Orden, gestiftet 1766 von der Kurfürstin Elisabeth Auguste von Pfalz-Bayern für kathol ische adlige Damen zum Zweck der Mildtätigkeit, 1873 reorganisiert. Schutzpatronin ist die heil. Elisabeth. Die Zahl der Damen ist unbeschränkt, doch müssen sie vier Ahnen (vier väterliche und vier mütterliche) aufweisen, 18 Jahre alt und katholisch sein. Bayrische Ordenskandidatinnen zahlen 500, nichtbayrische 1000 Mk. Eintrittsgeld, außerdem Bayerinnen jährlich 25 Mk. Ordenszeichen ist ein weiß emailliertes Kreuz, darüber ein Kurhut, auf der vordern Seite das Bildnis der heil. Elisabeth, auf der hintern der Namenszug der Stifterin. Es wird an einem blauen und rot, bei Ehrendamen roten und blau eingefaßten Band auf der linken Brust getragen. – 4) Königlich rumänischer Orden, gestiftet 1878 von König Karl I. aus Anlaß des russisch-türkischen Krieges für Verdienste der freiwillig helfenden Liebe. Der Orden hat nur eine Klasse und besteht in einem Wiederkreuz aus Gold, dessen vier Arme wieder Kreuze bilden, mit einem erhabenen glatten Rande. Der Mittelschild trägt in erhabener Prägung den Namenszug der Fürstin »E. E« verschlungen und darüber die Königskrone. Auf der Rückseite die Inschrift. »ALINARE SI MANGAERE« (»Linderung und Trost«) um die Jahreszahlen »1877/78«. Das Kreuz wird an einem hellblauen, von goldenen Streifen eingefaßten Band auf der linken Brust getragen.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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