Eisen- und Stahlindustrieller, Verein deutscher

Eisen- und Stahlindustrieller, Verein deutscher

Eisen- und Stahlindustrieller, Verein deutscher, hat den Zweck, die gemeinsamen Interessen der deutschen Eisen- und Stahlindustriellen in den sie berührenden volkswirtschaftlichen und sozialpolitischen Angelegenheiten wirksam zu vertreten, und richtet sein Augenmerk vorzugsweise auf die wirtschaftliche Gesetzgebung; auf Abschluß günstiger Handels- und Schiffahrtsverträge; auf die Vervollständigung der Kommunikationsmittel, die Vereinfachung und günstigere Gestaltung der Tarife; auf Regelung der Arbeiterverhältnisse; auf Gründung von Einrichtungen zur Erleichterung des Verkehrs und der Verständigung zwischen den Eisen- und Stahlindustriellen, deren Lieferanten von Rohmaterialien und den Abnehmern der Produkte. Der Verein, der 1874 gegründet wurde und seinen Sitz in Berlin, hat, zerfällt in acht Gruppen, und zwar die nordwestliche (Düsseldorf), ostdeutsche (Kattowitz), mitteldeutsche (Chemnitz), norddeutsche (Hannover), süddeutsche (Frankfurt a. M.), südwestliche (Saarbrücken), die Gruppe der norddeutschen Waggonfabriken (Köln-Deutz) und die Gruppe der deutschen Schiffswerften (Berlin). Aufnahmeberechtigt ist jeder deutsche Eisen- u. Stahlindustrielle. Jede Gruppe wählt ihren besondern Vorstand und ordnet im übrigen ihre innern Angelegenheiten selbst. Die selbständige Vertretung und Wahrung ihrer Spezialinteressen bleibt den Gruppen vorbehalten, dagegen wird erwartet, daß in solchen wirtschaftlichen Fragen, welche die gesamte deutsche Eisenindustrie betreffen, die Gruppen zunächst bei dem Vorstande des Vereins motivierte Anträge stellen. Jährlich findet eine Hauptversammlung statt, zu der die Gruppen ihre Vertreter entsenden, und an der sämtliche Mitglieder der letztern teilzunehmen berechtigt sind. Die Beiträge beruhen auf Einschätzung und richten sich in den Gruppen nach der Zahl der in verschiedene Klassen eingeteilten Arbeiter der Werke. Einen bestimmten Teil dieser Beiträge führen die Gruppen an den Verein ab.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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