Dusch

Dusch

Dusch, 1) Alexander von, bad. Staatsmann, geb. 27. Jan. 1789 in Neustadt a. d. Hardt, gest. 27. Okt. 1876, wurde 1815 Sekretär im badischen Finanzministerium, arbeitete 1818–25 im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, unterhandelte 1825 mit der Schweiz über einen Zoll- und Handelsvertrag und ward badischer Geschäftsträger in Bern und München; 1838 war er Bundestagsgesandter zu Frankfurt, 1840 zugleich ausserordentlicher Gesandter Badens am belgischen Hofe. 1843 übernahm er das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, trat aber nach der Mairevolution von 1849 mit seinen Kollegen zurück, ward 1850 von der Stadt Heidelberg in die Zweite Kammer und von dieser in das Staatenhaus nach Erfurt gewählt, gab aber aus Gesundheitsrücksichten 1851 seine Stellung als Abgeordneter auf und lebte seitdem in Heidelberg. Mit Eiselein besorgte er eine gute Bearbeitung von Lesages »Historischem Atlas« (Karlsr. 1825), war auch später mehrfach literarisch tätig (so schrieb er gegen ultramontane Schriften 1852: »Zur Pathologie der Revolutionen« und 1854: »Das Reich Gottes und Staat und Kirche«) und seit 1846 Ehrenmitglied der Akademie in München.

2) Alexander, Freiherr von, Enkel von D. 1), bad. Minister, geb. 11. Sept. 1851 in Karlsruhe, studierte 1869–74 in Heidelberg die Rechte; doch unterbrach die Teilnahme am Feldzug 1870/71 im badischen Leibdragonerregiment das Studium. 1874 wurde D. Rechtspraktikant, 1877 Referendär (Assessor), 1878 Amtsrichter in Mannheim, 1880 Staatsanwalt in Heidelberg, 1895 Erster Staatsanwalt in Karlsruhe, 1899 Oberstaatsanwalt und Ministerialrat, Ende Juni 1901 Staatsrat und Präsident des Ministeriums der Justiz, des Kultus und Unterrichts. D. ist Ehrendoktor der Rechte der Universität Heidelberg.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Dusch — ist der Name folgender Personen: Albert Dusch (1912–2002), deutscher Fußballschiedsrichter. Alexander von Dusch (Außenminister) (1789–1876), Staatsmann und badischer Außenminister Alexander von Dusch (Staatsminister) (1851–1923), badischer… …   Deutsch Wikipedia

  • Dusch — Dusch, 1) Johann Jakob, geb. 12. Febr. 1725 in Celle; studirte in Göttingen Theologie, ging 1756 nach Altona, wo er 1766 Rector am Gymnasium wurde u. als dänischer Justizrath u. Professor der Philosophie u. Mathematik 18. Dec. 1787 starb; er schr …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Dusch [1] — Dusch, Joh. Jakob, geb. 1725 zu Celle, Professor und 1766 Director am Gymnasium zu Altona, wo er 1787 st. Er war seiner Zeit ein sehr beliebter Dichter, welchen aber Lessing geißelte. In seinen Lehrgedichten: Von der Zuverläßigkeit der Vernunft,… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Dusch [2] — Dusch, Alexander von, geb. 1789 zu Neustadt an der Hardt, trat 1810 in bad. Staatsdienst, war von 1825–43 Gesandter an verschiedenen Höfen, auch bei der schweizer. Tagsatzung und dem deutschen Bundestage, 1843–49 Minister der auswärtigen… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Dusch-WC — Ein Dusch WC ist eine Kombination aus Toilette und Bidet, welche eine Analhygiene mit Wasser statt mit Toilettenpapier ermöglicht. Es wird auch als Toilettenbidet, Wasch WC oder Hygiene Toilette bezeichnet. Zu unterscheiden sind komplette Dusch… …   Deutsch Wikipedia

  • Dusch (Paspels) — Paspels Basisdaten Kanton: Graubünden Bezirk: Hinterrhein …   Deutsch Wikipedia

  • dusch — 1) fragile, gracile, debole 2) disco …   Dizionario Materano

  • dusch — s ( en, ar) …   Clue 9 Svensk Ordbok

  • Albert Dusch — (* 6. Dezember 1912; † 27. Oktober 2002 in Kaiserslautern) war einer der renommiertesten unter Deutschlands Fußballschiedsrichtern in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg. Gemeinsam mit Emil Schmetzer zählte er zu den ersten deutschen… …   Deutsch Wikipedia

  • Alexander von Dusch (Außenminister) — Alexander von Dusch (* 27. Januar 1789 in Neustadt an der Haardt; † 27. Oktober 1876 in Heidelberg) war ein badischer Jurist und Diplomat. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Leben und Wirken …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”