Diebitsch-Sabalkanskij

Diebitsch-Sabalkanskij

Diebitsch-Sabalkanskij, Hans Karl Friedrich Anton, Graf von, russ. Feldmarschall, geb. 13. Mai 1785 zu Großleippe i. Schl., gest. 10. Juni 1831, Sohn Hans Ehrenfrieds von Diebitsch, russischen Generalmajors und Inspektors der Waffenfabriken zu Tula, erhielt seine Bildung in dem Kadettenhaus zu Berlin und trat 1801 in das russische Semenowsche Gardegrenadierregiment. 1812 kam er als Generalquartiermeister zum Wittgensteinschen Korps, ward für seine kühne Verteidigung einer Brücke bei Polock Generalmajor und schloß 30. Dez. 1812 mit York die Konvention von Tauroggen. Nach der Schlacht bei Lützen zu Barclay de Tollys Armeekorps versetzt, war er beim Abschluß des Vertrags von Reichenbach am 14. Juni 1813 beteiligt. Nach den Schlachten bei Dresden und Leipzig ward er Generalleutnant. Bei Napoleons Rückkehr von Elba wurde er zum Kongreß nach Wien berufen und von da als Chef des Generalstabs zum 1. Armeekorps gesandt. Nach dem Frieden ernannte ihn der Kaiser zu seinem Generaladjutanten und 1822 zum Chef des Großen Generalstabs. 1825 überbrachte er dem Großfürsten Konstantin die Nachricht von dem Tode des Kaisers Alexander I. In dem Feldzuge gegen die Türken 1828 nahm er Warna ein und erwarb als Oberbefehlshaber seit dem Februar 1829 für den bei Kulewtscha erzwungenen Übergang über den Balkan und den Einmarsch in Adrianopel den Ehrennamen Sabalkanskij, »Überschreiter des Balkans«. Nach dem Frieden wurde er zum Generalfeldmarschall ernannt. In der ersten Woche des Februars 1831 überschritt er die polnische Grenze mit 118,000 Mann und griff 25. Febr. die aufständischen Polen bei Grochow an. Er erlitt große Verluste, aber die Polen mußten in der Nacht bis Praga sich zurückziehen. D. trat zur Erholung und Verstärkung seiner Truppen gleichfalls den Rückzug an und schlug 26 Mai den Angriff der Polen unter Skrzynecki bei Ostrolenka zurück. Wenige Tage darauf erlag er in Kleczewo bei Pultusk der Cholera. Vgl. Belmont (Pseudonym für Schümberg), Graf D. (Dresd. 1830).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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