Österreich

Österreich

Kleines Reichswappen (Fig. 1 der Tafel). Ein schwarzer, goldbewehrter, mit Königskronen gekrönter Doppeladler, der Zepter und Schwert sowie den goldenen Reichsapfel in den Fängen trägt. Der Brustschild, von den Orden Österreich-Ungarns umhängt (meist nur das ›goldene Vlies‹), ist zweimal gespalten. Im ersten Felde in Gold ein blaugekrönter roter Löwe (Habsburg), im Mittelfeld in Rot eine silberne Binde (Österreich) und im letzten Felde in Gold ein roter Schrägbalken mit drei gestümmelten silbernen Adlern (Lothringen). Über dem Reichsadler schwebt die österreichische Kaiserkrone, aus der zwei blaue Bänder herabfallen. Wird der Adler in einen Schild gesetzt, so erscheint er in einem goldenen Felde._– Reichsfarben: Schwarz, Gelb._– Das im Mittelfeld erscheinende österreichische Hauswappen allein (in Rot eine silberne Querbinde) zeigt nebenstehender Holzschnitt (Fig. 1).


Die österreichischen Kronländer.


Erzherzogtum Niederösterreich (Fig. 3 der Tafel): In Blau fünf goldene Adler._– Landesfarben: Blau, Gelb.

Erzherzogtum Oberösterreich (Fig. 2 der Tafel): Gespalten; vorn in Schwarz ein goldener Adler, hinten von Silber und Rot dreimal gespalten._– Landesfarben: Weiß, Rot.

Herzogtum Salzburg (Fig. 4 der Tafel): Gespalten; vorn in Gold ein schwarzer Löwe, hinten in Rot eine silberne Querbinde._– Landesfarben: Rot, Weiß.

Herzogtum Steiermark (Fig. 5 der Tafel): In Grün ein feuerspeiender, rotgehörnter silberner Panther._– Landesfarben: Grün, Weiß.

Herzogtum Kärnten (Fig. 6 der Tafel): Gespalten; vorn in Gold drei schwarze Löwen, hinten in Rot eine silberne Querbinde._– Landesfarben: Rot, Weiß.

Herzogtum Krain (Fig. 11 der Tafel): In Silber ein gekrönter, rotbewehrter blauer Adler mit zweireihig gold- und rotgeschachtem Brustmond (öfter auch mit alter Kaiserkrone gekrönt)._– Landesfarben: Weiß, Blau, Rot.

Stadt und Gebiet Triest (vgl. nebenstehenden Holzschnitt, Fig. 2): Geteilt; oben in Gold ein gekrönter schwarzer Doppeladler, unten in Rot eine silberne Querbinde mit der goldenen Lanze des heil. Sergius überlegt._– Stadtfarben: Rot, Weiß, Rot.

Gefürstete Grafschaft Görz und Gradisca (vgl. nebenstehenden Holzschnitt, Fig. 3). Görz: Schrägrechts gespalten; vorn von Silber und Rot fünfmal schräglinks gespalten, hinten in Blau ein gekrönter goldener Löwe._– Gradisca: Von Gold über Blau geteilt, darüber ein silbernes Ankerkreuz._– Landesfarben: Weiß, Rot.

Markgrafschaft Istrien (Fig. 16 der Tafel): In Blau eine rotbewehrte goldene Ziege. Landesfarben: Gelb, Rot, Blau.

Gefürstete Grafschaft Tirol (Fig. 7 der Tafel): In Silber ein gekrönter, goldbewehrter und mit goldenen Kleestengeln belegter roter Adler._– Landesfarben: Weiß, Rot.

Vorarlberg (vgl. nebenstehenden Holzschnitt, Fig. 4): Zweimal gespalten und zweimal geteilt mit Mittelschild. Mittelschild: In Silber eine rote Kirchenfahne (Grafschaft Feldkirch). I. Reihe: In Kürsch (d.h. Fehwammen) ein Hermelinpfahl (Bregenz). In Blau über goldenem Dreiberg eine goldene Sonne (Grafschaft Sonnenberg). In Silber eine weiße, rotbedachte Kirche, daneben ein silbernes Schildchen mit schwarzer Kirchenfahne (Stadt Feldkirch). II. Reihe: In Silber ein schwarzes Einhorn (Bludenz). In Blau ein schwarzbewehrter goldener Steinbock (Grafschaft Hohenems). III. Reihe: In Rot eine silberne Querbände mit einem grünen, goldbefruchteten Birnbaum davor (Gericht Dornbirn). In Silber ein entwurzelter, bezapfter grüner Tannenbaum (Bregenzerwald). In Silber zwei gekreuzte schwarze Schlüssel (Stand Montafon)._– Landesfarben: Rot, Weiß.

1. Österreichisches Hauswappen.
1. Österreichisches Hauswappen.
2. Triest.
2. Triest.
3. Görz und Gradisca.
3. Görz und Gradisca.
4. Vorarlberg.
4. Vorarlberg.

Königreich Böhmen (Fig. 9 der Tafel): In Rot ein gekrönter, goldbewehrter silberner Löwe mit Doppelschweif._– Landesfarben: Rot, Weiß.

Markgrafschaft Mähren (Fig. 8 der Tafel): In Blau ein gekrönter gold-rotgeschachter Adler._– Landesfarben: Gelb, Rot.

Herzogtum Schlesien (Fig. 13 der Tafel): In Gold ein gekrönter, goldbewehrter schwarzer Adler mit einem silbernen bekreuzten Kleeblattmonde auf der Brust._– Landesfarben: Gelb, Schwarz.

Königreich Galizien (Fig. 12 der Tafel): In Blau eine schmale rote Querbinde, oben eine schwarze Dohle, unten drei goldene Kronen._– Landesfarben: Amarantrot, Weiß (die Ruthenen gebrauchen Gelb, Blau).

Herzogtum der Bukowina (Fig. 14 der Tafel): Von Blau und Rot gespalten, darüber ein abgerissener, schwarzer, silbergehörnter Büffelkopf, von drei goldenen sechsstrahligen Sternen beseitet._– Landesfarben: Blau, Rot.

Königreich Dalmatien (Fig. 17 der Tafel): In Blau drei gekrönte goldene Leopardenköpfe._– Landesfarben: Blau, Gelb.


II. Länder der ungarischen Krone.

Das vollständige ungarische Gesamtstaatswappen, geviertet mit eingepfropfter Spitze und Mittelschild, zeigt untenstehender Holzschnitt, Fig. 5. Mittelschild gespalten; heraldisch rechts: altungarisches, links: neuungarisches Wappen; um den Mittelschild gruppiert: oben rechts (als Erinnerungs-, resp. Anspruchswappen, da ein Teil Dalmatiens früher zu Ungarn gehörte) Dalmatien (1), links Kroatien (2), unten rechts Slawonien (3), links Siebenbürgen (4), dazwischen Fiume (5). Der Schild, von zwei weißgekleideten, die heilige Stephanskrone tragenden, in neuer Zeit aber den Schild haltenden Engeln beseitet.

5. Ungarisches Gesamtstaatswappen.
5. Ungarisches Gesamtstaatswappen.
6. Siebenbürgen.
6. Siebenbürgen.
7. Fiume.
7. Fiume.

Königreich Ungarn (Fig. 10 der Tafel): Gespalten. Vorn von Rot und Silber achtmal quergestreift (Altungarisches Wappen). Hinten in Rot auf grünem Dreiberg aus goldener Krone wachsendes silbernes Patriarchenkreuz (Neuungarisches Wappen)._– Landesfarben: Rot, Weiß, Grün.

8. Slawonien.
8. Slawonien.
9. Bosnien.
9. Bosnien.

Das Wappen des jetzt mit Ungarn vereinigten ehemaligen Großfürstentums Siebenbürgen zeigt obenstehender Holzschnitt, Fig. 6: Von Blau über Gold durch eine rote Binde geteilt. Oben ein wachsender schwarzer Adler von goldener Sonne und silbernem Halbmond beseitet. Unten sieben rote Burgen. Auf dem Schilde ruht die von Maria Theresia 1765 geschaffene Großfürstenkrone._– Landesfarben: Blau, Rot, Gelb.

Stadt und Gebiet Fiume (vgl. nebenstehenden Holzschnitt, Fig. 7): In Rot ein naturfarbener Doppeladler, auf einer Halbinsel stehend, der sich auf einen Krug stützt, aus dem Wasser in das Meer fließt (Fiumara). Über dem Adler eine schwebende, blaugefütterte Krone mit blauen Bändern._– Stadtfarben: Rot, Gelb, Blau.

Königreich Kroatien (Fig. 15 der Tafel): Von Silber und Rot geschacht._– Landesfarben des kroatisch-slawonisch-dalmatinischen Königreiches: Rot, Weiß, Blau.

Königreich Slawonien (vgl. untenstehenden Holzschnitt, Fig. 8): In Blau zwei silberne Querflüsse; zwischen ihnen in Rot (früher Grün) ein naturfarbener Marder. Oben ein goldener sechsstrahliger Stern._– Landesfarben: Blau, Weiß, Rot.

Das Wappen der königlich kroatisch-slawonisch-dalmatinischen Landesregierung zeigt einen in drei Teile (halb gespalten und geteilt) zerlegten Schild. Oben nebeneinander Dalmatien und Kroatien, unter beiden Slawonien. Auf dem Schilde ruht die ungarische Stephanskrone.

Das Landeswappen des Okkupationsgebietes Bosnien zeigt obenstehender Holzschnitt, Fig. 9: In Gold ein aus Wolken kommender, rot geharnischter, säbelschwingender Arm. Auf dem Schild eine Lilienkrone._– Landesfarben: Rot, Gelb.

Für die Herzegowina wird von der bosnischen Landesregierung kein eignes Wappen geführt. Als Wappen der Herzegowina wird von einer Seite ein rotes Feld mit nacktem Arm, der eine Turnierlanze hält, von andrer Seite ein rotes Feld mit drei weißen Schrägrechtsbalken, der mittlere oben mit einem kleinen roten Kreuzchen belegt (Wappen des Herzogs vom heiligen Sava), angegeben.


Österreichisch-Ungarische Länderwappen.
Österreichisch-Ungarische Länderwappen.

Übersicht des Wachstums Österreichs seit seiner Begründung (976).

Tabelle

Übersicht der Fürsten Österreichs.

Haus Babenberg.


a) Markgrafen:


976–994 Liutpold I.

994–1018 Heinrich I.

1018–1055 Adalbert.

1055–1075 Ernst.

1075–1096 Liutpold II.

1096–1136 Liutpold III.

1136–1141 Liutpold IV.

1141–1156 Heinrich II.


b) Herzoge:


1156–1177 Heinrich II.

1177–1194 Leopold V.

1195–1198 Friedrich I.

1198–1230 Leopold VI.

1230–1246 Friedrich II.


Das österreichische Interregnum.


1246–1250 Markgraf Hermann von Baden als Gemahl Gertruds von Babenberg.

1251–1276 (1278) König Premysl Ottokar II. von Böhmen.


Haus Habsburg.


a) Bis zur Länderteilung vom Jahr 1379:


1276 (1278)-1281 Rudolf I. (als deutscher König, † 1291).

1281–1282 Albrecht (als Reichsverweser).

1282–1283 Albrecht I. und Rudolf II. (als Herzoge).

1283–1298 Albrecht I. (Alleinregent, † 1308).

1298–1307 Rudolf III.

1307–1330 Friedrich I. (der Schöne).

1330–1358 Albrecht II. (bis 1339 mit Otto d. Fröhl. gemeinsam).

1358–1365 Rudolf IV.

1365–1379 Albrecht III. u. Leopold III.


b) Zur Zeit der Länderteilung:


Albertinische (Österreichische) Linie:


1379–1395 Albrecht III.

1395–1404 Albrecht IV.

1404 (1411)-1439 Albrecht V. (Kaiser Albrecht II.)

1440–1457 Ladislaus Posthumus.


Leopoldinische (Steiermärkische) Linie:


1379–1386 Leopold III.

1386–1406 Wilhelm.

1386–1411 Leopold IV.

1406–1424 Ernst.

1424–1463 Albrecht VI.

1424–1493 Friedrich V. (Kaiser Friedrich III.)


Tirolische Nebenlinie:


1406–1439 Friedrich IV.

1439 (1446)-1490 Siegmund († 1496).


c) Seit der Vereinigung:


1493–1519 Maximilian I.

1519–1521 Karl V. († 1558).

1521–1564 Ferdinand I.


d) Zur Zeit der abermaligen Länderteilung:


Österreichische (Kaiserliche) Linie:


1564–1576 Maximilian II.

1576–1612 Rudolf II.

1612–1619 Matthias.


Tirolische Linie:


1564–1595 Ferdinand II.


Steirische Linie:


1564–1590 Karl II.

1590 (1596)-1619 Ferdinand II.


e) Seit der endgültigen Vereinigung:


1619–1637 Ferdinand II.

1637–1657 Ferdinand III.

1657–1705 Leopold I.

1705–1711 Joseph I.

1711–1740 Karl VI.

1740–1780 Maria Theresia.


Haus Habsburg-Lothringen.


1780–1790 Joseph II.

1790–1792 Leopold II.

1792–1835 Franz II., seit

1804 als Kaiser von Österreich Franz I.

1835–1848 Ferdinand I. († 1875).

seit 1848 Franz Joseph I.


Karten zur Geschichte Österreich-Ungarns.
Karten zur Geschichte Österreich-Ungarns.

http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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