Blume [2]

Blume [2]

Blume, 1) Karl Ludwig, Botaniker, geb. 9. Juni 1796 in Braunschweig, gest. 3. Febr. 1862 in Leiden, war Arzt in Java und Vorsteher des Medizinalwesens in den holländisch-ostindischen Kolonien, wurde dann Professor der Botanik und Direktor des Reichsherbariums in Leiden. Er schrieb: »Flora Javae nec non insularum adjacentium« (mit Fischer, Brüssel 1828 bis 1829 u. Amsterd. 1858); »Rumphia sive commentationes botanicae de plantis Indiae orientalis« (Leiden 1835–48, 4 Bde.); »Museum botanicum Lugduno-Batavum« (das. 1849–56, 2 Bde.).

2) Friedrich (eigentlich Bluhme), Rechtsgelehrter, geb. 29. Juni 1797 in Hamburg, gest. 5. Nov. 1874 in Bonn, ward 1823 Professor in Halle, 1831 in Göttingen, 1833 Oberappellationsgerichtsrat in Lübeck und 1843 Professor der Rechte in Bonn. Er schrieb: »Enzyklopädie der in Deutschland geltenden Rechte« (Bonn 1847–58, 3 Abtlgn.); »Die Gens Langobardorum« (das. 1868–74, 2 Hefte); »Kodex des rheinischen evangelischen Kirchenrechts« (Elberf. 1870); »Zur Texteskritik des Westgotenrechts« (Halle 1872). Auch besorgke er Ausgaben der »Lex Dei« (Bonn 1833) und der »Westgotischen Antiqua« (Halle 1847) u. a. Die während einer Reise nach Italien gemachten Forschungen legte er in dem »Iter italicum« (Berl. u. Halle 1824–36, 4 Bde.), in der »Bibliotheca librorum manuscriptorum italica« (Götting. 1834) und in zahlreichen Beiträgen für juristische Zeitschriften und Sammelwerke nieder. Mit Lachmann und Rudorff gab er »Die Schriften der römischen Feldmesser« (Berl. 1848–52, 2 Bde.) heraus.

3) Wilhelm von, preuß. General, geb. 10. Mai 1835 in Potsdam, trat 1852 in das 13. Infanterieregiment, kam bald in den Generalstab, war im Kriege von 1866 Hauptmann im Stabe des Kriegsministers und 1870/71 Major im Generalstab des Großen Hauptquartiers. 1879 zum Oberst und Kommandeur des 36. Regiments in Erfurt befördert, überwachte er 1881 die griechisch-türkische Grenzregulierung, wurde 1883 Chef des Generalstabes des 4. Korps, 1885 Generalmajor und Direktor des Militärökonomiedepartements im Kriegsministerium sowie Mitglied des Staatsrates, 1888 Generalleutnant, Direktor des allgemeinen Kriegsdepartements, geadelt und 1889 Kommandeur der 8. Infanteriedivision in Erfurt. 1892–96 war er Kommandeur des 15. Armeekorps in Straßburg, wurde 1893 Chef des 1. westfälischen Infanterieregiments Nr. 13. Er schrieb: »Die Armee und die Revolution in Frankreich 1789–1793« (Brandenb. 1863); »Die Operationen der deutschen Truppen von der Schlacht bei Sedan bis zum Ende des Krieges« (3. Aufl., Berl. 1872); »Strategie, eine Studie« (2. Aufl., das. 1886); »Die Selbsttätigkeit der Führer im Kriege« (das. 1896); »Die Grundlagen unsrer Wehrkraft« (das. 1899); »Die Beschießung von Paris 1870/71 und die Ursachen ihrer Verzögerung« (das. 1899).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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