Troizko-Sergiëwsches Kloster

Troizko-Sergiëwsches Kloster

Troizko-Sergiëwsches Kloster (Troizko-Sérgijewskaja Láwra, »Dreieinigkeitskloster des heil. Sergius«), das größte, reichste und geschichtlich berühmteste Kloster des russischen Reiches, im Gouv. Moskau, Kreis Dmitrow, 70 km von Moskau, an der Eisenbahn Moskau-Jaroslaw gelegen (s. auch Sergiewski Possad). Es gleicht, mit hohen Mauern, Türmen, Wällen und Gräben umgeben, einer Festung und enthält einen kaiserlichen Palast, die Wohnung des Metropoliten, 12 Kirchen, eine geistliche Akademie mit wertvoller Bibliothek, ein geistliches Seminar, eine Elementarschule für arme Kinder, ein großes Kaufhaus, große Gärten etc. Die größte und schönste Kirche ist die der Verklärung Mariä gewidmete Uspenskikathedrale mit fünf Goldkuppeln, die 1585 eingeweiht wurde, und neben der sich die Grabmäler des Zaren Boris Godunow, seiner Gattin und ihrer Kinder befinden. Der zugehörige, über 80 m hohe Glockenturm wurde 1741 erbaut. Die kleine, im 15. Jahrh. erbaute Kirche der Dreieinigkeit (Trotzky Chram) enthält den silbernen, mit Edelsteinen geschmückten Sarkophag des heil. Sergius und zwei in ganz Rußland hochverehrte Heiligenbilder. Das Kloster soll einen Schatz von 600 Mill. Rubel besitzen und hatte 1764 zur Zeit der Einziehung der Klostergüter 106,608 leibeigne Bauern. Die Zahl der dahin Wallfahrenden beträgt jährlich über 200,000. – Das Kloster ward 1338 vom heil. Sergius erbaut und ist den Russen als Ort wichtiger Begebenheiten heilig. Hier segnete Sergius 1380 den Großfürsten Dmitrij, als er in den Kampf gegen Mamai zog; in der Regierungszeit des Wasilij Schuiskij wurde es vom 29. Sept. 1608 bis 12. Jan. 1610 von den Polen unter Lissowski und dem Hetman Sapieha und wieder 1615 von dem polnischen Prinzen Wladislaw vergeblich belagert. Hier fanden 1685 die Zaren Iwan und Peter vor den aufständischen Strelitzen Schutz, und letzterer machte von hier aus der Herrschaft seiner Schwester Sophia ein Ende. Vgl. Philareth, La vie de saint Serge (aus dem Russischen, Petersb. 1841).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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