Sirēnen [1]

Sirēnen [1]

Sirēnen (Seirenes), Töchter des Phorkys (s. d.) oder des Acheloos und einer Muse. bei Homer zwei, in späterer Sage drei Jungfrauen, die auf einem Eiland zwischen der Insel der Kirke und der Skylla, auf einer Strandwiese, umgeben von bleichenden Gebeinen, durch ihren Gesang Vorübersegelnde anlockten, um sie zu verderben. Als Odysseus vorbeifuhr, verklebte er die Ohren seiner Gefährten mit Wachs und ließ sich selbst an den Mast binden, um sie ohne Gefahr zu hören.

Sirene (Statue im Louvre, Paris).
Sirene (Statue im Louvre, Paris).

Die Argonauten schützte Orpheus durch seinen Gesang vor dem Zauber. Da sie nur so lange leben sollten, bis einer durch ihren Gesang unbetört bliebe, stürzten sie sich wegen Odysseus oder Orpheus ins Meer und wurden in Klippen verwandelt. Spätere Zeit lokalisierte sie auf den Sirenufen bei Neapel oder auf Capri oder dem sizilischen Vorgebirge Pelorum. Im Volksglauben der Griechen sind die S. dämonische Mischwesen mit Vogelleibern und Menschenköpfen, die, ursprünglich die abgeschiedene Seele selbst bedeutend, als Totenvögel erscheinen und auf Grabdenkmälern, oft klagend (s. Abbildung) oder singend oder mit Instrumenten, häufig dargestellt sind, wobei die Vorstellung von den musizierenden S. auf den Einfluß der Homerischen Sage zurückzuführen ist. Vgl. Schrader, Die S. (Berl. 1868); Weicker, Der Seelenvogel (Leipz. 1902).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Sirenen — Sirenen, Seirenes Vögel mit Menschenköpfen, die durch ihren wunderbaren Gesang Seefahrer auf ihre Insel lockten und dort töteten. Odysseus* entging, von Kirke* beraten, der Gefahr, weil er seinen Gefährten die Ohren mit Wachs verstopfte und sich… …   Who's who in der antiken Mythologie

  • Sirenen — (Sirenia), Familie der Wall od. Flossensäugethiere; Vorderfüße in einem Hautsäcke steckend, zu Flossen umgewandelt, Hutersüße fehlen od. sind mit dem Schwanze verwachsen, Vorderfüße fehlen od. sind nur im Oberkiefer; leben am Meeresuser, fressen… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Sirēnen — Sirēnen, 1) (Sirēnes), nach Homer liebreizende Mädchen auf einer Insel bei Sicilien od. an der Küste von Campanien (s. Sirenusá), welche auf einer blumigen Wiese, umgeben von verwesenden Menschengebeinen, saßen, durch süßen Gesang (Sirenengesang) …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Sirēnen [2] — Sirēnen, soviel wie Seekühe, s. Wale …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Sirenen — Sirēnen (grch. Seirēnes), in der altgriech. Religion ursprünglich Totengeister, nach der Odyssee Jungfrauen, die vom Gestade ihrer Insel im fernen Westen die Vorüberfahrenden durch zauberischen Gesang anlockten, um sie dann zu töten; dargestellt… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Sirenen [2] — Sirēnen (Sirenĭa), s. Seekühe …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Sirenen — Sirenen, myth. Wesen, bei Homer auf einer Insel des Westmeeres zwischen der Insel der Circe u. der Scylla hausend, 3 Jungfrauen, welche die Vorüberschiffenden durch ihren zauberischen Gesang an ihre Insel lockten, wo sie durch Schiffbruch den Tod …   Herders Conversations-Lexikon

  • Sirenen — Odysseus und die Sirenen (Vasenbild, ca. 475 450 v. Chr.) Eine Sirene (griechisch Σειρήν Seirēn) ist in der griechischen Mythologie ein weibliches Fabelwesen (Mischwesen aus ursprünglich Frau und Vogel, später auch Frau und Fisch), das durch… …   Deutsch Wikipedia

  • Sirenen — I Sirenen   [nach den Sirenen des griechischen Mythos], die Seekühe.   II Sirenen,   griechisch Seirenes, griechischer Mythos: mit betörendem Gesang begabte Vogeldämonen. Nach der »Odyssee« lockten sie auf einer sagenhaften Insel im Westen die… …   Universal-Lexikon

  • Sirenen (Mythologie) — Sirenen (Mythologie), Töchter der Melpomene oder Terpsichore, holden Gesanges kundige Meerjungfrauen, deren wonnig schöne Gestalt sich in einen Fischleib endete. Mit unwiderstehlichem Gesang lockten sie die Schifffahrer an, die, Alles vergessend …   Damen Conversations Lexikon

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