Semaphōr

Semaphōr

Semaphōr (griech., »Zeichenträger«, Küstentelegraph), optischer Telegraph der Eisenbahnen, namentlich aber zum Verkehr der Schiffe untereinander und mit dem Lande, wurde zuerst 1862 an der französischen Küste errichtet, 1864 dem Verkehr übergeben und mit dem Telegraphennetz verbunden. Diese Einrichtungen haben weite Verbreitung gefunden, wurden 1873 auch in Deutschland bei den Seetelegraphenstellen eingeführt und zugleich als meteorologische Sturmsignalstellen benutzt. Das »Internationale Signalbuch«, herausgegeben vom Reichsamt des Innern (1902), gibt Anleitung zur Benutzung der Zeichensprache. Die Semaphore sind gewöhnlich Masten mit mehreren, meist drei verstellbaren Flügeln, die je nach ihrer verschiedenen Stellung (wagerecht, schräg nach oben oder unten) zueinander verschiedene Buchstaben oder Zahlen bedeuten. In der Marine benutzt man auch kleine Semaphore auf den Kommandobrücken (sogen Handwinker oder Brückenwinker), um schnell von Schiff zu Schiff Mitteilungen zu machen (vgl. Mastwinker). Auch Leuchttürme werden als Semaphore benutzt.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Semaphor — (semaphor signal; sémaphore; semaforo), Zeichentelegraph; im Eisenbahnsignalwesen wird damit das Arm oder Flügelsignal bezeichnet, das aus einem Mast mit einem oder mehreren Armen oder Flügeln besteht. Durch verschiedene Stellung der Arme oder… …   Enzyklopädie des Eisenbahnwesens

  • Semăphor — (v. gr.), 1) Zeichenträger, Fernschreiber; 2) in Frankreich der Zeichentelegraph …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Semaphor — Semaphor, Signalapparat mit drehbaren Flügelarmen, welcher an Bord der Schiffe sowie auf Küstenstationen zum Signalisieren Verwendung findet. – Vgl. a. Bahnzustandssignale und Signalapparate …   Lexikon der gesamten Technik

  • Semaphor — Semaphōr (grch., »Zeichenträger«), s. Eisenbahnsignale und Signalstationen …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Semaphor — Se|ma|phor 〈n. 11 oder m. 1; Eisenb.; Mar.〉 Signalmast, mit verstellbaren Flügeln, im 19. Jh. weit verbreitet [<grch. sema „Zeichen“ + phoros „tragend“] * * * I Semaphor   [zu griechisch sẽma »Zeichen« und phorós »tragend«] der, s/ e …   Universal-Lexikon

  • Semaphor — Ein Semaphor (sächlich oder männlich, in Österreich nur männlich, von griechisch σήμα sema „Zeichen“ und φερειν pherein „tragen“) ist allgemein ein Signalmast oder ein Winksignal. Weitere Bedeutungen: Optischer Telegraf, ein optisches Signal zur… …   Deutsch Wikipedia

  • Semaphor (Informatik) — Ein Semaphor ist eine Datenstruktur, die aus einer Ganzzahl und den Nutzungsoperationen „Reservieren/Probieren“ und „Freigeben“ besteht. Sie dient der Verwaltung beschränkter (zählbarer) Ressourcen, auf die mehrere Prozesse oder Threads zugreifen …   Deutsch Wikipedia

  • Semaphor — soviel wie Zeichentrager, ein optischer Kustentelegraph, der mit Armen an einem Signalmast arbeitet. Benutzt vielfach als Windsemaphor (Cuxhaven, Pillau), der die augenblickliche Windrichtung und Starke an zwei anderen, rechts und links… …   Maritimes Wörterbuch

  • Semaphor — Se|ma|phor 〈n. od. m.; Gen.: s, Pl.: e; Eisenb.; Mar.〉 Signalmast mit verstellbaren Flügeln, im 19. Jh. weit verbreitet [Etym.: <grch. sema »Zeichen« + …phor2] …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • Semaphor — Se|ma|phor das od. (österr. nur) der; s, e <zu gr. sēmaiophóros »die Fahne tragend«> ein Mast mit verstellbarem Flügelsignal zur optischen Zeichengebung (z. B. zum Anzeigen von Windstärke u. richtung an der Küste) …   Das große Fremdwörterbuch

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