Sago

Sago

Sago (Sagu, in der Papuasprache soviel wie Brot), ein Stärkemehlpräparat, das besonders in Indien und auf dem Archipel aus den Stämmen von zwei Palmen, Metroxylon laeve und M. Rumphii (s. Tafel »Nahrungspflanzen I«, Fig. 6, mit Text), auch aus M. farinifera gewonnen wird. In neuerer Zeit werden diese Palmen auch kultiviert, die letztere in den Tropen der Neuen Welt, z. B. in Brasilien, auch Guadeloupe. Man fällt die Bäume vor der Blüte, zerlegt die Stämme in 2 m lange Klötze, spaltet diese, zerkleinert das herausgenommene Gewebe, welches das Stärkemehl (Palmenmehl, Palmenstärke) einschließt, rührt es mit Wasser an und gießt die Flüssigkeit durch ein Tuch. Das sich dann absetzende Stärkemehl kommt getrocknet und grob gekörnt als Rohsagoin den Handel, um in Singapur auf S. verarbeitet zu werden. Man wäscht das rohe Stärkemehl, läßt es an der Sonne trocknen, körnt es mittels Siebvorrichtungen und rundet die Körner durch Schütteln in Säcken ab, worauf diese in eisernen Pfannen unter stetem Umrühren erhitzt, wieder gesiebt und nochmals erhitzt werden. Der braune S. der holländischen Kolonien erhält einen Zusatz von gebranntem Zucker. Der so gewonnene Perlsago (Palmensago) besteht aus teilweise gelatiniertem Stärkemehl und ist deshalb nicht mehr mehlig, sondern halb durchscheinend und hart. In kochendem Wasser schwillt er bedeutend auf, macht es etwas schleimig und wird durchsichtig und schlüpfrig. Andre Palmen, wie Caryota urens in Indien, Corypha Gebanga und Arenga saccharifera auf Java, Mauritia flexuosa (Ipuruma), Oreodoxa oleracea in Westindien etc., liefern S. von geringerer Bedeutung. S. kann aus allen Stärkemehlsorten bereitet werden. So liefern auch Cycas-Arten S., und den westindischen S. gewinnt man aus dem Stärkemehl der Wurzeln von Manihot utilissima und M. Aipi (Tapioka); in Europa bereitet man viel S. (Kartoffelsago) nach einem zur Zeit der Kontinentalsperre von Sattler in Schweinfurt angegebenen Verfahren aus Kartoffelstärkemehl. Man körnt es zu diesem Zweck, indem man es feucht durch Siebe mit erbsengroßen Öffnungen reibt, rundet die Stückchen in einer langsam rotierenden Trommel ab, erhitzt sie in einem Ofen auf etwa 80° und verglast sie durch Einleiten von Dampf. S. dient zu Suppen und Mehlspeisen; die einzelnen Körner sollen in siedendem Wasser, in Fleischbrühe oder Wein aufquellen, durchsichtig und schlüpfrig werden, aber nicht zerfallen. Deshalb darf Kartoffelmehlsago nur in kochende Fleischbrühe oder Milch geschüttet werden.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sago — is a starch extracted from the pith inside stems of the sago palm Metroxylon sagu . Sago forms a major staple food for the lowland peoples of New Guinea and the Moluccas where it is called sagu and traditionally is cooked and eaten in the form of …   Wikipedia

  • Sago — Sa go (s[=a] g[ o]), n. [Malay. s[=a]gu.] A dry granulated starch imported from the East Indies, much used for making puddings and as an article of diet for the sick; also, as starch, for stiffening textile fabrics. It is prepared from the stems… …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Sago — Saltar a navegación, búsqueda El sago era una vestidura militar que los romanos tomaron de los griegos o de los galos. El sago es una especie de manto cuadrado que no pasaba de las rodillas y se ponía encima de los demás vestidos ajustándose por… …   Wikipedia Español

  • sago — SAGÓ s.n. Produs alimentar în formă de praf sau de grăuncioare albe sau roşietice, preparat din fecula sagotierului şi care se consumă fiert în supă sau în lapte. – Din fr. sagou. Trimis de LauraGellner, 17.07.2004. Sursa: DEX 98  ságo s. n.… …   Dicționar Român

  • Sago — Sm (Stärke aus dem Mark der Sagopalme) per. Wortschatz fach. (18. Jh.) Entlehnung. Entlehnt aus ne. sago, dieses aus mal. sāgū Mark . Die Sache wurde von Marco Polo im 13. Jh. nach Venedig gebracht.    Ebenso nndl. sago, ne. sago, nfrz. sagou,… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • sago — [sā′gō] n. pl. sagos [Malay sagu, flour from the pith of the sago palm] 1. an edible starch, also used in sizing textiles, prepared from the pith of the trunk of certain palms, from the underground stems of certain cycads, as the coontie, or from …   English World dictionary

  • sago — ► NOUN 1) edible starch obtained from a palm, dried and processed to produce a flour or granules. 2) (also sago pudding) a sweet dish made from sago and milk. ORIGIN Malay …   English terms dictionary

  • Sago — (Grana sago), Nahrungsmittel aus dem Marke mehrer ostindischen Palmenarten (Cycas circinalis, revoluta, Sagus Rumphii u. bes. Sagus farinifera), von denen mancher Stamm mehre hundert Pfund Mark enthält. Er wird durch Kneten mit Wasser, öfteres… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • sago — (del lat. «sagum»; ant.) m. Sayo. * * * sago. (Del lat. sagum). m. desus. sayo …   Enciclopedia Universal

  • sago — sȃgo m DEFINICIJA 1. bot. malajska palma (Metroxylon rumphii) iz stabljičine srži dobiva se škrob koji je važan dio prehrane lokalnog stanovništva 2. kuglasta zrna škroba dobivena iz srčike sago palmi; palmina riža ETIMOLOGIJA port. ← mal. sagu …   Hrvatski jezični portal

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”