Südbahn, Österreichische

Südbahn, Österreichische

Südbahn, Österreichische (genaue Firma: K. K. priv. Südbahngesellschaft in Wien), Privateisenbahn unter eigner Verwaltung. Im J. 1856 traf die österreichische Regierung mit einem Bankierkonsortium ein Übereinkommen, betreffend den Verkauf der Lombardisch-Venetianischen Eisenbahnen, woraus die Vereinigte Südösterreichisch-Lombardische und Zentral-Italienische Eisenbahngesellschaft hervorging (daher auch häufig Lombardische Bahn genannt, während die Aktien im Börsenverkehr stets Lombarden genannt werden). Im Oktober 1856 wurde die Kaiser Franz Joseph-Orientbahn konzessioniert, 1858 kaufte die Gesellschaft die Linie Wien-Triest sowie verschiedene andre Linien. 1860 folgten weitere Konzessionen, 1867 übernahm die Gesellschaft die Verpflichtung, gegen Zahlung von 13,5 Mill. Gulden den Triester Hafen auszubauen. Zurzeit besitzt die Gesellschaft vier verschiedene Bahngruppen: Wien-Triest, die Tiroler und Kärntner Linien, die ungarischen Linien und die Lokalbahnen. Das gesamte Netz umfaßt rund 2220 km. Außerdem stehen verschiedene andern Gesellschaften gehörende Linien im Betrieb der Bahn. Die italienischen Linien der Gesellschaft wurden 1875,1876 und 1877 an den italienischen Staat verkauft, wogegen die Gesellschaft eine Annuität von rund 29,6 Mill. Fr. bis Ende 1954 erhält; von da ab bis 1968 ermäßigt sich dieselbe auf rund 12,8 Mill. Fr. Die Dauer der Konzession geht bis 1969. Das Recht der staatlichen Einlösung besteht seit 1896. Ende 1906 bestand der Fahrpark der Gesellschaft aus 924 Lokomotiven, 850 Tendern, 2134 Personenwagen, 16,384 Güterwagen, 286 Schotterwagen etc.; insgesamt (außer Wasser- und Kranwagen) 19,341 Wagen. Das gesamte Netz stand (einschließlich des für die in Italien investierten Linien) mit 2492,9 Mill. Kronen zu Buch. Das Aktienkapital betrug 1906: 346,7 Mill. Kr., die Obligationsschuld 2051 Mill. Kr. Die Bilanz für 1906 schloß in Aktiva und Passiva mit 2591,3 Mill. Kr. Die finanziellen Erträgnisse waren sehr geringfügig; die Dividenden in den Jahren 1881–1900 schwankten zwischen 13/5 und 1/5 Proz. 1906 betrugen die Einnahmen 46,3 Mill. Kr., der Überschuß 5,3 Mill. Kr. Eine Dividende konnte nicht verteilt werden. Den Obligationsinhabern gegenüber hat die Gesellschaft ihre Verpflichtungen nicht in vollem Umfang eingehalten; die Zinsen sind wiederholt gekürzt worden.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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