Abd el Kader

Abd el Kader

Abd el Kader (über die Bedeutung des Namens s. Abd), Sidi el Hadschi Abdel Ka der Uled Mahiddin, Araberhäuptling, geb. 1807 in der Ghetna bei Mascara, gest. 26. Mai 1883 zu Damaskus. Als Sprößling einer Priesterfamilie (Marabuts), die ihren Stamm bis zu den Fatimiden zurückführte, ward A. von seinem Vater Sidi el Mahiddin zum Priester gebildet, wanderte aber, vom Dei von Algier bedroht, nach Kairo aus und wurde Hadschi durch eine Pilgerfahrt nach Mekka. Nach dem Sturz des Dei 1830 zurückgekehrt und von aufständischen arabischen Stämmen bei Mascara zum Emir gewählt, führte er 1832–47 den Kampf gegen die Franzosen. 1832–33 unterwarf er die Stämme zwischen Mascara und dem Meer und nötigte den französischen General Desmichels zu dem Frieden vom 26. Febr. 1834. Bald erneuerte er den Krieg gegen die Franzosen, siegte 28. Juni 1835 über General Trézel an der Makta und 25. April 1836 über d'Arlanges an der Tafna und führte den Kleinkrieg so glücklich, daß er seine Herrschaft über Titeri und einen Teil der Provinz Algier ausdehnte. Bugeaud befreite zwar die an der Mündung der Tafna eingeschlossenen Franzosen und brachte A. (6. Juli) am Sikak eine Schlappe bei; doch schlossen die Franzosen 30. Mai 1837 den Vertrag an der Tafna, worin A. die Verwaltung der Provinzen Oran, Titeri und Algier erhielt, mit Ausnahme der Hauptstädte und der Mitidscha von Algier. Als er aber 1839 den Krieg erneuerte, mußte er schließlich beim Sultan von Marokko Zuflucht suchen. Nach der Niederlage seiner Truppen am Isly (14. Aug. 1844) schloß der auch von der Seeseite durch den Prinzen von Joinville eingeschüchterte Sultan Frieden mit Frankreich und drängte A. 1847 über die französische Grenze; hier ward er von den Franzosen 22. De;. gefangen. A. wurde erst in das Touloner Fort Lamalgue, Ende April 1848 in das Schloß zu Pau in Béarn und endlich nach Amboise gebracht. Im Oktober 1852 in Freiheit gesetzt, ließ sich A. zu Brussa in Kleinasien und nach dem Erdbeben von 1855 zu Damaskus nieder; hier nahm er sich bei der Christenverfolgung im Sommer 1860 der Verfolgten an. Er lebte von einer französischen Pension von 100,000 Frank und schrieb ein religiös-philosophisches Buch, das von Dugat aus dem Arabischen übersetzt wurde unter dem Titel »Rappel à l'intelligent, avis à l'indifferent« (Par. 1858). Seine Söhne nahmen teils eine französische Pension an, teils traten sie in den Dienst der Türkei. Vgl. Bellemare, A., sa vie politique et militaire (Par. 1863); Churchill, Life of A. (Lond. 1867); Pichon, A. 1807–1883 (Par. 1899).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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